Du brauchst jetzt ein Messgerät, am besten so einen Pen von AquaMaster oder einem anderen Hersteller. Damit kannst du den pH-Wert und auch den EC-Wert deines Gießwassers messen.
Achte darauf, welchen Stick (E50, P50, P110 usw.) du dir holst, die haben unterschiedliche Eigenschaften.
Welchen Dünger willst du denn benutzen, hast du dir schon was raus gesucht?
Hast du dich schon mit dem Thema pH-Wert und EC-Wert beschäftigt?
Das sind grundlegende Dinge, die man beim Düngen wissen sollte!
Auch welche Dünger man kombiniert, ist wichtig zu wissen. In der Regel sind sie zwar einfach in der Anwendung, aber es kann sein, dass ein Produkt mit einem anderen nicht optimal harmoniert.
Hier ein paar Richtwerte für den EC-Wert in der Blütephase:
Woche 1: Übergang Vegi → Blüte 1,4 – 1,6
Woche 2–3: Streckphase (Stretch) 1,6 – 1,8
Woche 4–5: Volle Blüte (Budaufbau) 1,8 – 2,0
Woche 6–7: Reifephase / Terpenaufbau 1,8 – 2,2 (je nach Strain)
Woche 8+: Spülphase (Flush) 0,4 – 0,6 (reines Wasser oder leichtes CalMag)
Wichtig: Du musst den EC-Wert deines Ausgangswassers (meist etwa 0,2 mS/cm) dazu addieren.
Beispiel: Ziel-EC: 2,0; Ausgangs-EC: 0,2 → Dann düngst du, bis dein Messgerät 1,8 anzeigt (2,0 - 0,2 = 1,8)
Klingt komplizierter als es ist, du bekommst mit der Zeit ein gutes Gefühl dafür.
Zum Thema Gießen:
Du bist mit dem ⅓-Verfahren schon auf der richtigen Spur!
⅓ von 40 Litern Topfvolumen = ca. 13 Liter Gießwasser.
Das kann etwas variieren – manche Pflanzen sind durstiger, andere genügsamer. Das merkst du mit der Zeit.
Wichtig ist, dass Drain unten rauskommt!
Damit werden überschüssige Salze ausgespült, die sich sonst im Substrat anlagern und die Nährstoffaufnahme blockieren könnten.
Solche Salzablagerungen siehst du oft als weiße Kruste auf der Erdoberfläche, das ist ein Zeichen, dass dringend gespült werden muss.
Du kannst den Drain auch auffangen und den pH- und EC-Wert messen, so bekommst du eine ziemlich gute Einschätzung über die Verhältnisse im Boden.
Gerade nach einer Überdüngung kannst du so prüfen, ob dein Spülen erfolgreich war.
Der pH-Wert ist noch wichtiger als der EC-Wert.
Er bestimmt, ob deine Pflanze die Nährstoffe überhaupt aufnehmen kann.
Ohne den richtigen pH-Wert bringt der beste Dünger nichts.
Ja, Erde puffert ein bisschen, aber das ist kein Freifahrtschein!
Das ist so ein Gärtner-Mythos, der leider viel Schaden anrichtet. Kein seriöser Grower oder Gärtner verlässt sich darauf.
Ziel-pH in der Blüte: maximal 6,5, besser 6,2–6,3
Ich persönlich fahre z. B. konstant mit 6,3 pH.
Hier ist eine gute Grafik dazu
Noch ein sehr guter Beitrag, wenn du dein Wasser besser verstehen willst:
Dein Wasser richtig verstehen
Jetzt zum Thema Abluft, einer der wichtigsten Punkte beim Indoor-Grow:
Die Abluft regelt nicht nur Temperatur und Luftfeuchtigkeit, sondern:
- führt verbrauchte CO₂-arme Luft ab
- zieht frische, CO₂-reiche Luft nach
- verhindert Schimmel (besonders in der Blüte!)
- filtert Geruch über den AKF (Aktivkohlefilter)
In der Blütephase sollte die Abluft idealerweise 24/7 laufen.
65 % RLF (Luftfeuchtigkeit) ist in den ersten Blütewochen noch okay.
Ab Woche 4 solltest du aber unter 60 % gehen, idealerweise 50–55 %, sonst riskierst du Schimmel in den Buds und das ist echt bitter.
Wenn du trotzdem die Steuerung vom Vorbesitzer nutzen willst:
- Einschaltwert Temperatur: z. B. ab 26 °C
- Einschaltwert Luftfeuchtigkeit: z. B. ab 60 %
- Nachtmodus NICHT komplett ausschalten! → besser auf 30–50 % Leistung runterregeln