Manchmal hat es auch mit zu wenig verfügbarem Stickstoff in der Erde zu tun, sodass mineralischer Dünger hilft, in Anzuchterde ist extrem wenig Stickstoff verfügbar und die Wurzeln haben nur einen kleinen Raum des Topfes zur Verfügung, der schnell ausgelaugt ist und die Wurzeln wachsen nicht schnell genug nach zur Raumerweiterung. Daher dünge ich Keimlinge sehr selten mit mineralischem Dünger, eben wenn genau das passiert was bei dir ist und mache außerdem das gleiche, den Keimling weit eingraben, alles wird Wurzeln davon und nicht ist ein Teil des Stammes nachher in der Erde. Die Farbe deiner Keimblätter besagt möglicherweise zu wenig Nährstoff, es könnte aber auch zu viel sein, sodass die Pflanze einen zu hohen EC Wert hat, was im Anfangsstadium noch besonders unverträglich für Keimlinge ist, sodass die bishin zu eingehen, weshalb es ja Anzuchterde gibt, die extra einen geringen EC Wert darlegt. Da ich Perlite sehe gehe ich von Anzuchterde allerdings aus (oder hast du Perlite Blumenerde untergemischt) und dabei ist das Problem immer wenn dann zu wenig Nährstoff, oder hast du gedüngt? Ist es Blumenerde, keine Anzuchterde, so würde ich den Topf mit Kranwassr gründlich spülen, circa 5 Liter durch, und dann einmal mit mineralischem Dünger, EC Wert 2, düngen. Dass alles nicht in Ordnung ist, sondern gefährdet, siehst du an der Farbe der Keimblätter. Die andere Pflanze wirst du aber genauso behandelt haben und die sieht gut aus, der Keimling noch immer nur mit den Keimblättern könnte auch ein Fehlphäno sein, eine abweichende Genetik von der eigentlichen, der fehlerhaft ist, bei Pflanzen spricht man dann von Krüppeln. Kann aber auch sein, dass es nur Anfangsprobleme sind und der Phäno auch gut ist wenn erstmal aus der Keimlingsphase raus. Ist es Blumenerde, so gut spülen und 1 mal mit leicht mineralisch gedüngtem Kranwasser gießen, ist es Anzuchterde, so 1 mal mit leicht gedüngtem Kranwasser gießen (EC Wert 1,5 - 2). Kann aber auch sein, dass es noch was wird wenn du einfach nur wartest, würde ich aber nicht machen, sondern ist riskanter. Zum Licht, sollte kein Südfenster sein im Juni, am besten ein Westfenster, aber am allerbesten ist Kunstlicht mit keinem oder wenig UV und viel blauem Licht zur Anzucht, UV kann man nur ganz sparsam ausstrahlen auf Keimlinge, und die Sonne hat einiges davon besonders aktuell, ist für Keimlinge nicht so dolle, die ja meist in der Natur unter anderen Pflanzen hervorschießen im Schatten, daher hat es sich evolutionär so entwickelt, dass Keimlinge der Regel nach UV sehr schlecht vertragen und im Moment am Südfester noch zu früh wären, in 2-3 Wochen wird dies sich geändert haben.
Es könnte auch ein Phosphormangel sein wegen zu hohem PH Wert, der gegeben ist, sofern das Kranwasser in deiner Region hohe Kalkanteile hat, denn manche Regionen haben Kranwasser, das ohne Zitronensäure einen nicht verträglichen PH Wert aufweist für fast alle Pflanzen, besonders für beispielsweise Hanf, der eh einen leicht sauren Boden braucht. Messe den PH Wert deines Kranwassers, ist dieser bei 8 oder höher, so liegt es auf jeden Fall daran, die lila Färbung an den Spitzen eines Keimblattes könnte daraufhindeuten, es ist nicht unbedingt Stickstoffmangel, sondern könnte ein Mangel aller Nährstoffe sein, die einen geringen PH Wert brauchen der Erde, um von den Pflanzen ausreichend gezogen werden zu können bei normaler Konzentration des Nährstoffes, der sonst konzentrierter vorhanden sein müsste, je mehr abweichend vom Ideal PH Wert, desto höher müsste prozentual die Vorhandenheit der spezifischen Nährstoffe im Tee der Erde sein, mehr Nährstoffe je Menge an Wasser erhöht den EC Wert, und ein hoher EC Wert ist nicht gut, sondern brennt die Wurzeln an. Wenn dein Kranwasser einen hohen PH Wert hat, so stelle diesen mit Citronensäure auf 6,5 ein. Messe am besten mit einer Indikatorlösung, denn die digitalen Teile müssen ständig kalibriert werden oder zeigen Falsches an (zumindest die billigen, ich hatte noch keines über 30 € (3 Stück), kann sein, dass die teuren konstant stabil funktionieren, glaube ich aber nicht, ist das gleiche Prinzip), die Kalibrierflüssigkeiten sind nicht lange stabil nach der Öffnung, eine Indikatorlösung ist immer zuverlässig und reicht von der Genauigkeit her völlig aus und ist recht günstig erwerbbar, man kann nicht unbedingt in 0,1 Schritten den PH Wert anhand der Färbung messen, aber um +-0,15 genau ablesen anhand des Farbabgleiches, das reicht aus für Homegrow, für die CSC nicht.
Es könnte auch wegen Trauermücken sein, ist sogar wahrscheinlich, eine Trauermücke flog in den einen Topf und hat Eier reingesetzt, in den anderen nicht. Passiert ständig, die Dinger sind das ganze Jahr unterwegs und klein. Die Wurzeln sind daher angefressen und der Wachstum liegt zurück und es gibt Probleme mit der Nährstoffaufnahme, dadurch, dass du die Pflanze ganz eingegraben hast stehen die Chancen besser, dass die Trauermückenlarven die Pflanze nicht rippen, was besonders bei Keimlingen Trauermücken oft gelingt. Wenn du die Pflanze indoor weiter ziehen willst müssen Nematoden rein, wenn du die Pflanze draußen einsetzt willst nicht. Sind öfters kleine Fliegen über den Pflanzen oder kommt es noch dazu, so war dies sicher die Ursache und die andere Pflanze wird auch noch befallen wenn die im gleichen Raum stehen bleibt.
All diese Probleme sind recht häufige Ursachen, es gibt auch noch seltenere Gründe wie schädlicher Pilzbefall der Keinmlingswurzel. Halte uns ruhig mal auf dem Laufenden, was davon es denn nun war. Wenn Fliegen drüber fliegen sind es in jedem Fall Trauermücken gewesen und darauf würde ich setzen wenn ich wetten müsste, ist circa zu 50 Prozent sicher. Und die Pflanzen müssten aber trotzdem durchkommen, am besten rausstellen in goßzügigen Halbschatten, am besten unter eine Markise oder so wegen der UV Photonen, dann fliegen die recht sicher woanders hin und setzen da ihre Eier rein, sonst ist die zweite Pflanze bald auch immens im Wachstum gehindert, geht ein, sofern die Trauermücken je Tag mehr der Wurzeln fressen als die Wurzeln nachwachsen, die Pflanzen wachsen fast nicht solange das Verhältnis circa gleich ist. Wurzelstimulator, der von Atami ist besonders gut und muss nur sehr gering dosiert werden für starke Wirkung, steigert die Chancen, dass die Pflanze durchkommt. Du kannst die Pflanzen auch ausgraben und unter dem Hahn oder in einem Eimer abspülen und in neue Anzuchterde setzen, die keine Trauermücken hat, und am besten direkt raus unter eine Markise oder Ähnliches stellen. Viele Maßnahmen sind möglich, such dir was aus.