So, ich grabe hier mal ein altes Tutorial für die Herstellung von Bubble Hash / Ice-O-Lator / Wasserhasch / Eishasch / Piatella aus. Dieses Tutorial ist eine überarbeitete Version.
Nützliche Tipps für den Guide
- Es kann immer mal was daneben gehen, weshalb du besser alte Kleidung tragen und das Hasch im Freien herstellen solltest. Durch die gelösten Trichome riecht das Wasser nach Cannabis. Landet es auf dem Boden oder der Kleidung, wird man den Geruch nicht so schnell los (gilt vor allem für die Schuhe, die erwischt es fast immer).
- Bei der Ernte solltest du die Schnittreste in zwei Kategorien aufteilen. Die Blätter mit Harz (Feinschnitt von den Buds zum Beispiel) sammelst du in einem Beutel und frierst ihn direkt ein (optimalerweise Wet Trim für ein Maximum an Terpenen). Wichtig dabei ist, dass die Schnittreste so wenig wie möglich gequetscht oder bewegt werden. Die Blätter ohne Harz können entsorgt, zu Jauche oder in der Küche verarbeitet werden.
- Der hierfür verwendete Gefrierschrank sollte leer sein. Sollte es dir egal sein, dass der gesamte Inhalt anschließend nach Cannabis schmeckt, kannst du diesen Tipp ignorieren.
- Natürlich kannst du auch einen luftdichten Beutel verwenden (von einem Vakuumierer zum Beispiel), auf die Dauer ist ein kleiner extra Gefrierschrank von Kleinanzeigen aber günstiger.
- Es gibt auch spezielle “Waschmaschinen” für die Herstellung, in diesem Guide gehe ich aber nicht darauf ein.
- Wasch die Beutel direkt nach der Benutzung mit KALTEM Wasser aus. Sobald das Harz wieder weich wird, kann es schwer werden, sie wieder sauber zu bekommen.
Funktionsweise der Eiswasser-Extraktion
Die Trichome von Cannabis bestehen aus einer wachsartigen Substanz, die bei niedrigen Temperaturen spröde wird (optimal sind -4°C). Wird das Pflanzenmaterial in Eiswasser getaucht, gefrieren die Trichome teilweise oder vollständig und werden dadurch spröde. So sind sie leichter von den Pflanzenoberflächen zu trennen, da sie an ihren Stielen brechen. Durch Rühren oder Schütteln des Pflanzenmaterials im Eiswasser werden die spröden Trichome mechanisch von den Blüten und Blättern abgelöst. Das Eiswasser trägt dazu bei, dass die Trichome intakt bleiben und nicht zerkleinert werden, während sie sich lösen.
Das Wasser, das nun die abgelösten Trichome enthält, wird durch eine Reihe von feinmaschigen Sieben oder Filtersäcken (sogenannte “Bubble Bags”) geleitet. Diese Siebe haben unterschiedliche Maschenweiten, die es ermöglichen, die Trichome nach Größe zu sortieren und Verunreinigungen wie Pflanzenreste zurückzuhalten. Trichome sind schwerer als Wasser, sodass sie im Wasser suspendiert bleiben und durch die Siebe gefiltert werden können. Pflanzenreste und andere Verunreinigungen, die leichter sind, bleiben im oberen Teil des Wassers oder werden von den Sieben aufgefangen.
Das Ergebnis dieses Prozesses ist ein hochkonzentrierter Trichomextrakt, der nach dem Trocknen als Hasch verwendet werden kann. Bekommst du es “full melt”, also nahezu ohne Verunreinigungen hin, kannst du es sogar dabben.
Was du brauchst
- Bubble Hash Beutel-Set (ich nutze immer die 5 Gallonen)
- 2 Tonnen in der passenden Größe für die Beutel (20l im Tutorial)
- Rührgerät (Mixer, Akkuschrauber, etc.)
- Eis (⅓ des Beutelvolumens, am besten Crushed Ice und Eiswürfel jeweils 1 zu 1)
- Gefrorene Schnittreste (maximal ⅓ des Beutelvolumens)
- Wasser (kalt)
Herstellungsprozess
Schritt 1
⅓ der Tonne mit Eis füllen.
Schritt 2
Schnittreste hinzufügen.
Schritt 3
Mit Wasser auffüllen und alles etwas vermischen (etwas Platz nach oben lassen, sonst kann es später überlaufen).
Schritt 4
10-20 Minuten warten, bis sich das Wasser ordentlich abgekühlt hat, ab und zu leicht rühren. Sobald sich außen an der Tonne viel Wasser gesammelt hat (wie an einer kalten Coladose), weißt du, dass du alles richtig gemacht hast. Während der Wartezeit kannst du die Beutel der Größe nach ineinanderstecken (25-220, 25 ganz außen und 220 ganz innen). Die Beutel stellst du in die zweite Tonne. Hier scheiden sich nun die Geister, denn es gibt mehrere Ansätze dafür. Erstmal muss klargestellt werden, wofür die einzelnen Beutel sind:
- 220 Mikron: Dieser Beutel ist der grobmaschigste und wird oft als “Work Bag” bezeichnet. Er wird verwendet, um das Pflanzenmaterial aufzunehmen und zu verhindern, dass größere Partikel und Verunreinigungen in die darunter liegenden feineren Beutel gelangen. Dieser Beutel fängt also hauptsächlich größere Pflanzenteile ab und lässt kleinere Trichome und Partikel durch.
- 160 Mikron: Dieser Beutel dient dazu, größere Trichome und Verunreinigungen aufzufangen, die durch den 220-Mikron-Beutel hindurchgegangen sind. Einige nutzen diesen Beutel, um minderwertige Trichome zu sammeln. Man kann es rauchen, es bleibt aber ein Rest.
- 120 Mikron: Dieser Beutel fängt größere Trichome auf, die von vielen als minderwertiger angesehen werden, da sie oft mehr Pflanzenmaterial enthalten. Es gibt jedoch auch einige hochwertige Trichome, die in dieser Maschenweite aufgefangen werden, sodass dieser Beutel brauchbares gutes Hasch enthält.
- 73 Mikron: Dieser Beutel gilt oft als der wichtigste für die Herstellung von hochwertigem Bubble Hash. Viele der besten Trichome, insbesondere die reifen und harzreichen Drüsen, haben eine Größe, die durch diesen Beutel aufgefangen wird. Das Haschisch aus dem 73-Mikron-Beutel ist oft besonders potent und rein.
- 25 Mikron: Dieser Beutel sammelt die kleinsten Trichome und Trichom-Köpfe ein, die durch die feineren Beutel hindurchgegangen sind. Das Hasch aus dem 25-Mikron-Beutel kann ebenfalls sehr potent sein, aber es besteht oft aus einer Mischung aus kleinen Trichomen und anderen winzigen Partikeln (Staub, Erde, Chlorophyll). Von der Qualität ist es vergleichbar mit dem 120er Beutel.
Du kannst die Beutel beliebig kombinieren und auch auf die Qualitätsstufen verzichten, indem du nur den 220er und 25er Beutel nutzt, was wesentlich weniger Aufwand macht oder einfach nur den 73er und 25er nutzen. Ich verwende alle Beutel, wodurch ich Hasch in drei Qualitätsstufen erhalte (ein Video mit den Unterschieden gibt es am Ende):
- 160er: Hasch für Joints
- 120er + 25er gemischt: Ebenfalls Hasch für Joints, aber ich verbrauche erst das 160er
- 73er: Hasch für die Bong oder zum Dabben
Schritt 5
Das Gemisch 15-20 Minuten lang ordentlich durchrühren. Es sollte sich nach einiger Zeit Schaum darauf bilden. Das Rührgerät ab und zu von Schnittresten befreien und den Trichomen Zeit geben sich abzusetzen.
Schritt 6
Das gerührte Gemisch nun in die Beutel gießen und sie langsam (einen nach dem anderen) auseinanderziehen. Den 220er zuerst. Den Beutel, den du in der Hand hast, lässt du jeweils in den nächsten Beutel abtropfen. Der Vorgang lässt sich beschleunigen, indem du ihn oben zu ziehst und ein wenig schüttelst. Bei dem 220er solltest du etwas aufpassen, denn darin befindet sich noch das Eis. Die Reste mit dem Eis schüttest du in den ersten Eimer zurück.
Schritt 7
In allen Beuteln, außer in dem 220er, ist nun Hasch. Kratze es mit einem Esslöffel heraus und platziere es auf dem beigelegten Pad (oft ist ein 25 Mikron Tuch im Set enthalten) oder einem Stück Backpapier.
Schritt 8
Sobald du fertig bist, schüttest du das Wasser aus der zweiten Tonne wieder auf die Schnittreste und wiederholst die Schritte 5-8. Das Ganze kannst du (je nach Menge der Schnittreste) 3- bis 5-mal wiederholen, es brechen immer mehr Trichome ab. Nach einiger Zeit löst sich auch das Chlorophyll, darum solltest du aufhören, wenn das Ergebnis zu grün wird.
Schritt 9
Reinige die Beutel -so gut es geht- sofort mit klarem, kaltem Wasser. Das erspart viel Arbeit, ich kann es nicht oft genug sagen!
Schritt 10
Trockne das Hasch. Generell empfehle ich immer, es so platt wie möglich zu drücken, damit es schnell trocknet (zum Beispiel zwischen zwei Stücken Backpapier). Lässt es sich nicht mehr lösen, einfach für ein paar Minuten in den Gefrierschrank legen. Für die Trocknung gibt es verschiedene Methoden;
Lufttrocknung
Die einfachste Methode ist, das nasse Hasch auf einer nicht haftenden Oberfläche (zum Beispiel Pergamentpapier, Silikonmatte oder Sieb) auszubreiten und an einem kühlen, dunklen Ort mit guter Luftzirkulation trocknen zu lassen, für mindestens eine Woche. Es tritt noch viel Wasser aus, daher solltest du es nicht in einem geschlossenen Gefäß lagern während es trocknet.
Trocknen auf Karton oder Pappe
Diese Methode ist eine Erweiterung der Lufttrocknung, hier wird das nasse Hasch auf ein Stück Karton oder Pappe gelegt, das als saugfähige Unterlage dient und die Feuchtigkeit schneller abtransportiert. Die Unterlage muss dabei natürlich mehrmals ausgetauscht werden.
Siebtrocknung
Das Hasch wird auf feinen Sieben ausgebreitet, die eine gute Luftzirkulation ermöglichen. Diese Methode ähnelt der Lufttrocknung, ermöglicht aber eine bessere Luftzirkulation um das Hasch herum.
Gefriertrocknung (Lyophilisierung)
Diese Methode verwendet eine Gefriertrocknungsmaschine, um das Hasch zu trocknen. Das Hasch wird zuerst schockgefroren und anschließend in einer Vakuumkammer getrocknet, wobei die gefrorene Feuchtigkeit sublimiert (direkt von Eis zu Dampf wird) und das Hasch getrocknet wird, ohne dass die Temperaturen ansteigen. Diese Methode erhält die Terpene und die Qualität des Haschs am besten, da sie die Feuchtigkeit schnell und ohne Hitze entfernt. Das Endprodukt ist oft besonders geschmeidig und potent. Man nennt es auch “Piattella”.
Trocknen in einem Vakuumofen
Ein Vakuumofen verwendet Unterdruck, um die Feuchtigkeit bei niedrigen Temperaturen aus dem Hasch zu entfernen. Diese Methode ähnelt der Gefriertrocknung, ist aber etwas weniger komplex und teuer.
Schritt 11
Das Reinigen der Siebe, falls sie verschmiert sein sollten. Nach einigen Durchgängen können die Trichome, die nach der Reinigung hängen geblieben sind weich werden und das Sieb des Beutels verstopfen (mir ist das durch die Wärme der Hände an dem Pad passiert). Nimm auf keinen Fall Isopropanol! Das funktioniert zwar, macht die Beutel aber spröde.
Was du zum Reinigen brauchst:
- Pflanzenöl
- Spülmittel
- Weiche Nagelbürste o.Ä.
Reibe das Sieb des Beutels großzügig mit Öl ein und lasse es ca. 2 Minuten einwirken. Bürste das Ganze, so dass sich das Harz etwas löst.
Reibe das verölte Sieb mit Spülmittel ein und wasche alles mit viel Wasser und der Bürste aus. Am Ende ist das Sieb fast wie neu.
Ich hoffe, der Guide umfasst alles, was du wissen musst, um erfolgreich Hasch herzustellen. Ich werde den Guide nach und nach mit aktuelleren Bildern füllen! Hier noch ein Video von meinem letzten Ergebnis, aus den Schnittresten dieses Grows (Link):