Oft wird gesagt, dass Cannabis wie Unkraut wächst. Ja, das stimmt schon, aber wer auf eine sichere Ernte hofft, sollte schon wissen, was die Pflanze braucht.
Eine Cannabispflanze heran zu ziehen, ist vergleichbar mit einem Marathonlauf. Der Läufer, kommt immer irgendwie ins Ziel, aber wenn wir einen höheren Ertrag erhoffen, sollten die Bedingungen für die Pflanze immer im “positiven Bereich” sein, da sonst jede Störung vom Optimum, einen Teil der Ernte abzieht!
Dabei geht es um Dünger, Licht und das richtige Gießen.
Cannabis ist sehr stark “Düngertolerant”. Das bedeutet, dass eine größere Pflanze, wesentlich mehr Dünger verträgt, als die meisten anderen Pflanzen, die bei zu viel Düngergabe schnell wegsterben. Im Keimlingsstadium, ist aber auch Cannabis etwas empfindlich auf zu viel Düngergabe. Vor allem Phosphat, ist dann schlecht für die Pflanze.
Wenn die ersten echten Blätter entfaltet sind, dann zähle ich dies als “Tag1” der Pflanze.
Ab Tag20, kann schon leicht gedüngt werden, um später einen guten Ertrag zu bekommen.
Licht:
Anfangs, in der Keimphase, genügt eine 4 Watt LED oder eine Energiesparlampe für die Keimung und die erste Woche.
Eine Nachtphase, von 4 bis 5 Stunden, ist in der Vegetation und in der Blüte täglich mindestens nötig. Die meisten Grower, stellen ihre Zeitschaltuhr auf 16/8h. Das bedeutet, dass 16 Stunden Licht, und acht Stunden Dunkelheit sich täglich wiederholen.
Ab Tag 7, kann man der kleinen Pflanze 0,3 mmol Licht geben, und dies langsam steigern. Wenn man der Pflanze viel Licht gibt, dann muss die Pflanze auch genügend Stickstoff und Magnesium verfügbar haben, um Blätter bilden zu können, da Stickstoff und Magnesium für die Chlorophyllbildung absolut notwendig sind.
Wenn ein wichtiger Stoff fehlt, geht das Wachstum nicht weiter!
Für das Gießen, gibt es mittlerweile eigene Tutorien auf Youtube, aber grob umrissen, kann man sagen, dass die Erde möglichst nie zu nass sein soll, da die Wurzeln sonst keine Luft bekommen und absterben können. Für schnellen Wuchs, also seltener gießen, aber die Erde nicht komplett austrocknen lassen.
Aber auch nicht täglich blos 300 ml gießen, da so nicht die ganze Erde im Topf feucht werden kann. Ein Teil der Erde wäre so ungenutzt.
Als Keimling, braucht die Pflanze nur “Nebelfeuchte Anzuchterde” Ein Gießen, ist die ersten zehn Tage nicht notwendig!
Ab Woche 4 oder 5, trinkt die Pflanze aber schon 0,5 Liter Wasser pro Tag, was sich in späterer Zeit, vor der Ernte, auf 1 bis 2 Liter täglich steigern kann.
Alle 3 Tage, komplett durchnässen, und wieder abtrocknen lassen!
Die Pflanze steht nicht gern im Nassen! Deshalb sollte man nicht Nachts gießen, da die Pflanze nur am Tage (bei Licht) trinkt.
Morgends gießen, ist optimal.
Topfgröße:
Spezialisten, schaffen es auch, eine kleine Pflanze in einem Jogurtbecher zu ziehen, aber optimalen Ertrag, kann man eher bei 5 bis 10 Liter Topfvolumen erwarten. Das ist die Größe, von einem Eimer Wasser. Mehr Volumen, ist auch möglich, bringt aber dann nur wenig Zuwachs, und ist dann schlechter zu bewegen, als ein kleinerer Topf. Mehr als 14 Liter Topfvolumen, bringt indoor keinen Vorteil. Die Erde soll feucht und locker sein, damit sich die Wurzeln leicht ausbreiten können.
Temperatur:
Eine Raumtemperatur von 22 bis 24 Grad Celsius ist optimal für schnellen Wuchs. Temperaturen über 19 Grad, sind akzeptabel, und darunter nur Nachts, da die Pflanze unter 19 Grad den Wuchs einstellt. Die Pflanze ist auch eine Biochemische Fabrik, und die Temperaturen unter 19 Grad, sind schädlich für die Umsetzungsprozesse in der Pflanze. Temperaturen über 30 Grad, sind ebenso schädlich für die Pflanze. Das Robiscoentzym, stellt dann seine Funktion ein.
Kohlendioxid:
Die Aussenluft hat 400 Teile Kohlendioxid, in einer Million Teile der Luft. (400ppm)
Da die Pflanzen nicht selbst atmen können, brauchen sie immer genügend Teile Kohlendioxid um die Pflanze herum, damit die Stomata, die Öffnungen an den Unterseiten der Blätter, immer genügend Kohlendioxid aufnehmen können. Dazu ist immer ein leichter Luftzug nötig, um die Luft auszutauschen.
Nur Tags, mit Beleuchtung, wird Kohlendioxid aufgenommen, und in Blattmasse umgewandelt! (Wenn die Temperatur nicht zu hoch oder zu niedrig ist.)
Unter 250ppm Kohlendioxid, stellt die Pflanze den Wuchs ein, da Kohlenstoff (C14) wichtig für die Blattmasse ist. Alle Bäume, und alle Pflanzen, sind aus dem Kohlenstoff der Luft. Pro eingelagertem Molekül Kohlenstoff, spaltet die Pflanze 2 Teile Sauerstoff ab, der über die Stomata ausgestossen wird.