Vorab: Cannabisanbau ist eher eine Glaubensfrage als eine Wissenschaft. Natürlich steckt beides drin, aber wenn du dir die Beiträge durchliest wirst du feststellen, dass viele Wege zum Erfolg führen und jeder muss einen eigenen finden. Dieser Artikel ist nur ein grober Überblick, damit du weißt wo du anfangen kannst und was du alles brauchst.
TL;DR: Unten sind die Setvorschläge!
Standort / Box
Erstmal brauchst du einen geeigneten Standort für deinen Grow. Hier musst du die erste Entscheidung treffen: Outdoor oder indoor. Beides hat Vor- und Nachteile. Kurz gesagt kannst du bei indoor besser Einfluss auf Qualität und Wachstumsbedingungen nehmen, dafür ist outdoor günstiger.
Auf jeden Fall brauchst du mindestens 1m² Platz, natürlich geht das auch kleiner, aber das ist was für die Bastelecke:
https://growandtalk.de/t/low-budget-freiwild-kleine-tasche
Für den Indooranbau gibt es sogenannte Growboxen oder auch Growzelte in verschiedenen Größen.
Für 3 Pflanzen empfehle ich eine Box mit der Grundfläche von 100cm x 100cm oder 120×60cm, wenn du mehr Personen im Haushalt hast und 6 oder 9 Pflanzen anbauen möchtest, empfehle ich 150cm x 150cm. Bei der Höhe empfehle ich so groß wie möglich, dann wird es später einfacher mit der ganzen Technik.
Möchtest du indoor anbauen, kannst du dir auch eine eigene Box bauen, zum Beispiel aus OSB-Platten oder einem eigenen Schrank. Wichtig ist es, dass die Box Feuchtigkeit verträgt, lichtdicht ist und die Innenseiten das Licht reflektieren.
Wichtig ist auch, dass die Box in einem Raum steht, der schon gute Grundvoraussetzungen bietet, was das Klima angeht. Sonst kann es nötig sein eine Heizmatte und einen Luftentfeuchter zu betreiben, was sich wiederum in der Stromrechnung bemerkbar macht.
Bio oder mineralisch
Am Anfang solltest du dich entscheiden, ob du biologisch, mineralisch oder hybrid anbauen möchtest. Der Hauptunterschied zwischen biologischem und mineralischem Anbau besteht darin, wie die Nährstoffe den Pflanzen zugeführt werden: entweder durch natürliche organische Materialien und Bodenmikroben im biologischen Anbau oder durch anorganische Düngemittel im mineralischen Anbau.
Biologischer Anbau legt oft mehr Wert auf Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit, während mineralischer Anbau eine präzisere und schnellere Kontrolle über die Nährstoffversorgung ermöglicht.
Beide Optionen sind eine gute Wahl, man kann auch einen hybriden Ansatz wählen, da es in Mangelsituationen einfacher ist, mit mineralischen Düngern zu helfen. Außerdem kann man auch bei mineralischem Anbau eine Bioerde und Bodenkulturen verwenden.
Auch hier ist es wieder eine Glaubensfrage, alle Methoden erreichen hervorragende Ergebnisse.
Methode / Substrat
Die Wahl des Substrats ist ein wichtiger Aspekt im Cannabisanbau, da es die Nährstoffaufnahme, das Wurzelwachstum und letztendlich die Gesundheit und den Ertrag der Pflanzen beeinflusst. Zu den gängigsten Substraten im Cannabisanbau zählen:
- Erde: Erde ist eines der traditionellsten Substrate für den Cannabisanbau. Es bietet eine gute Struktur für das Wurzelwachstum und enthält natürliche Nährstoffe, die die Pflanzen während ihres gesamten Lebenszyklus benötigen. Viele Anbauer bevorzugen organische Erde, da sie eine Vielzahl von Mikroorganismen enthält, die das Bodenleben fördern und zur Gesundheit der Pflanzen beitragen können. Erde ist auch relativ einfach zu handhaben und kann in verschiedenen Mischungen erhältlich sein, je nach den Bedürfnissen der Pflanzen.
- Living Soil: Living Soil, auch bekannt als lebende Erde, ist eine spezielle Art von Erde, die darauf abzielt, ein natürliches Ökosystem im Boden zu schaffen. Sie enthält eine Vielzahl von lebenden Mikroorganismen, die das Bodenleben fördern und zur Nährstoffaufnahme der Pflanzen beitragen. Living Soil wird oft mit organischen Materialien wie Kompost und Wurmhumus angereichert, um die Bodengesundheit zu verbessern und den Bedürfnissen der Pflanzen gerecht zu werden. Es erfordert in der Regel weniger zusätzliche Düngemittel und kann eine nachhaltigere Option für den Cannabisanbau sein.
- Kokos: Kokossubstrat, auch bekannt als Kokosfaser oder Kokoserde, ist ein beliebtes Substrat im Cannabisanbau, insbesondere in hydroponischen Systemen. Es ist ein inertes Substrat, das aus den Fasern der Kokosnussschale hergestellt wird und keine Nährstoffe enthält. Kokos bietet eine gute Struktur für das Wurzelwachstum und eine ausgezeichnete Drainage, was das Risiko von Wurzelfäule verringern kann. Da es keine Nährstoffe enthält, müssen Cannabis-Pflanzen in Kokossubstrat regelmäßig mit einer Nährlösung ausgewogen werden, um ihre Bedürfnisse zu erfüllen.
- Hydroponik: Hydroponik ist eine Anbaumethode, bei der die Pflanzen in einem wasserbasierten Nährstoffgemisch anstelle von Erde oder Substrat wachsen. Es gibt verschiedene Arten von hydroponischen Systemen, einschließlich Deep Water Culture (DWC), Nutrient Film Technique (NFT), Ebb & Flood (EF) und Tropfsystemen. Hydroponische Systeme ermöglichen eine präzise Kontrolle über die Nährstoffzufuhr und den pH-Wert des Wassers, was zu schnellerem Wachstum und höheren Erträgen führen kann. Sie erfordern jedoch auch spezielle Ausrüstung und Kenntnisse, um sie erfolgreich zu betreiben.
- Aeroponik: Aeroponik ist eine Anbaumethode, bei der die Pflanzen in einer Umgebung ohne Substrat wachsen. Die Wurzeln hängen frei in der Luft und werden regelmäßig mit einer feinen Nebel- oder Sprüh-Lösung aus Wasser und Nährstoffen besprüht. Aeroponische Systeme ermöglichen eine maximale Sauerstoffversorgung der Wurzeln und eine optimale Aufnahme von Nährstoffen. Dies kann zu schnellerem Wachstum, höheren Erträgen und einer effizienten Nutzung von Wasser und Nährstoffen führen. Aeroponische Systeme erfordern jedoch eine präzise Kontrolle der Umgebungsbedingungen und sind oft komplexer einzurichten und zu betreiben als andere Anbaumethoden.
- Aquaponik: Aquaponik ist eine nachhaltige Anbaumethode, die die Aquakultur (Aufzucht von Fischen) mit der Hydroponik (Anbau von Pflanzen im Wasser) kombiniert. In einem Aquaponiksystem werden die Fische in einem Tank gezüchtet und das mit Fischkot angereicherte Wasser wird zu den Pflanzen geleitet, wo es als Nährstoffquelle dient. Die Pflanzen filtern das Wasser, entfernen die Nährstoffe und reinigen es für die Fische, die dann wieder frisches Wasser erhalten. Aquaponiksysteme schaffen ein geschlossenes Ökosystem, das sowohl Pflanzen als auch Fische ernähren kann und bieten eine nachhaltige Möglichkeit, Lebensmittel anzubauen. Sie erfordern jedoch eine sorgfältige Planung und Überwachung, um das Gleichgewicht zwischen Fisch- und Pflanzenwachstum aufrechtzuerhalten.
Töpfe
Für 3 Pflanzen brauchst du natürlich 3 Töpfe oder? So einfach ist das nicht!
Im Cannabisanbau werden verschiedene Arten von Töpfen verwendet, je nach den Vorlieben des Gärtners. Für manche Anbausysteme benötigst du keine Töpfe. Hier ist ein Überblick über einige gängige Töpfe, die im Cannabisanbau verwendet werden:
- Plastiktöpfe: Plastiktöpfe sind eine häufige Wahl für den Cannabisanbau. Sie sind leicht, langlebig und relativ kostengünstig. Plastiktöpfe sind in verschiedenen Größen erhältlich und ermöglichen eine gute Drainage, was für das Wurzelwachstum wichtig ist. Sie sind auch leicht zu reinigen und wiederverwendbar.
- Stofftöpfe: Stofftöpfe werden aus atmungsaktiven Stoffen wie Filz oder Geweben hergestellt, die eine gute Luftzirkulation um die Wurzeln ermöglichen. Sie fördern eine gesunde Wurzelentwicklung, indem sie das Wurzelwachstum anregen und Überwässerung verhindern. Stofftöpfe sind leicht und einfach zu transportieren und können gewaschen und wiederverwendet werden.
- Tontöpfe: Tontöpfe sind eine traditionelle Wahl für den Pflanzenanbau. Sie sind porös, was bedeutet, dass sie Wasser absorbieren und überschüssige Feuchtigkeit abgeben können, was das Risiko von Wurzelfäule verringert. Tontöpfe sind jedoch schwerer als Kunststoff- oder Stofftöpfe und können schneller austrocknen, was häufigeres Gießen erfordert.
- Air Pots: Air Pots sind speziell entwickelte Töpfe mit luftdurchlässigen Seitenwänden, die das Wurzelwachstum fördern. Durch die Luftlöcher in den Seitenwänden werden die Wurzeln luftbeschnitten, was zu einer dichten, gesunden Wurzelstruktur führt. Air Pots helfen auch, das Wurzelwachstum zu stoppen, wenn die Wurzeln den Rand des Topfes erreichen, was als Luftbeschneidung bezeichnet wird.
- Hydroponische Töpfe: Hydroponische Töpfe werden in Hydroponiksystemen verwendet, bei denen die Pflanzen in einem wasserbasierten Nährstoffgemisch anstelle von Erde oder Substrat wachsen. Diese Töpfe sind so konzipiert, dass sie das Wurzelwachstum in einer wasserreichen Umgebung fördern und den Pflanzen die erforderlichen Nährstoffe bereitstellen.
Diese sind nur einige Beispiele für die verschiedenen Töpfe, die im Cannabisanbau verwendet werden können. Die Auswahl des richtigen Topfes hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich des Anbausystems, der Pflanzengröße, der Umgebung und der persönlichen Vorlieben.
Außerdem ist die Topfgröße im Cannabisanbau entscheidend für das gesunde Wachstum und die Entwicklung der Pflanzen:
- Wurzelraum: Cannabis-Pflanzen benötigen ausreichend Platz für ihr Wurzelsystem, um sich vollständig zu entwickeln. Zu kleine Töpfe können das Wurzelwachstum einschränken und zu gesundheitlichen Problemen wie Wurzelfäule führen. Es ist wichtig, Töpfe zu wählen, die genügend Raum für das Wurzelwachstum bieten.
- Pflanzengröße: Die Größe der Pflanze beeinflusst die benötigte Topfgröße. Größere Pflanzen benötigen größere Töpfe, um ausreichend Platz für ihr Wurzelsystem und ihre Entwicklung zu haben. Kleine Töpfe können das Wachstum von großen Pflanzen einschränken und zu Stress und Ertragsverlust führen.
- Raumverfügbarkeit: Die verfügbare Anbaufläche bestimmt oft die maximale Größe der Töpfe, die verwendet werden können. Es ist wichtig sicherzustellen, dass die gewählten Töpfe in den verfügbaren Raum passen und ausreichend Platz für Luftzirkulation und Pflege bieten.
Es ist wichtig, die oben genannten Faktoren zu berücksichtigen und die Topfgröße entsprechend anzupassen, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Folgende Faustregeln kann man dafür verwenden, jedoch sollte man die obenstehenden Faktoren stehts beachten:
Erde:
Vegetation: 0.3-11L, umtopfen je nach Wurzelwachstum. Anzeichen hierfür können sein:
- Die Wurzeln sind sichtbar aus dem Boden des Topfes herausgewachsen oder füllen den Topf vollständig aus.
- Die Pflanzen zeigen Anzeichen von Stress, wie z.B. verwelkte Blätter trotz ausreichender Bewässerung.
- Das Wachstum der Pflanzen verlangsamt sich oder stagniert, obwohl alle anderen Bedingungen optimal sind.
- Der Boden trocknet schnell aus, was darauf hindeuten kann, dass die Wurzeln den verfügbaren Platz im Topf vollständig genutzt haben.
Blüte: 7-25L, nicht umtopfen
Living Soil:
Ähnlich wie bei Erde, jedoch empfehle ich Töpfe ab 11L, nach oben ist alles offen, du kannst sogar ein komplettes Beet in deine Box bauen.
Hydroponik, Aeroponik, Aquaponik:
Je nach System verwendet man hier spezielle oder auch gar keine Töpfe, die Größe ist hier nicht unbedingt ausschlaggeben.
Beleuchtung
Für den Indooranbau brauchst du eine Lichtquelle. Hier empfehlen wir ganz klar eine LED, die Handhabung ist sehr einfach und sicher. Bei der Dimensionierung galt lange die Formel: 1g/W, also man bekommt ein Gramm Cannabis pro Watt Leistungsaufnahme des Leuchtmittels. Das heißt aber auch, dass du eine ca. 50 Watt starke LED benötigst, die ist allerdings schwer zu bekommen, da die meisten Hersteller bei 100-150W anfangen. Ich würde dir deshalb eine LED im Bereich zwischen 100W und 300W empfehlen. Als Anfänger erreicht man die 1g/W Grenze oft nicht und kann die Lampe ruhig etwas größer wählen. Außerdem ist es einfacher mit etwas mehr Ausleuchtung zu arbeiten als mit zu wenig. Einige werden jetzt sagen „Es ist 2024, schonmal was von PPFD oder µmol/s gehört?“, klar kann man noch viel fachlicher an das Thema Licht ran gehen, aber das hier ist ein Guide für Einsteiger, tobt euch gerne im Forum aus und unterhaltet euch über Wellenlängen und effiziente Lichtnutzung, aber für einen Anfänger ist dieser Guide schon schwer genug.
Klima & Belüftung
Das Klima ist einer der wichtigsten Faktoren, um Schäden an deinen Pflanzen zu verhindern, auf folgende Komponenten solltest du achten:
- Abluft: Abluftsysteme sind wichtig, um überschüssige Wärme, Feuchtigkeit und Gerüche aus dem Anbauraum abzuführen. Abluftventilatoren ziehen die Luft aus dem Raum und leiten sie durch einen Abluftkanal nach draußen. Ein leistungsstarkes Abluftsystem kann die Temperatur und Luftfeuchtigkeit im Anbauraum regulieren und eine gesunde Umgebung für die Pflanzen schaffen.
- Aktivkohlefilter: Aktivkohlefilter sind entscheidend, um Gerüche im Anbauraum zu kontrollieren, insbesondere während der Blütephase, wenn Cannabis-Pflanzen stark duften. Diese Filter bestehen aus Aktivkohle, einem Material mit einer großen Oberfläche, das Geruchspartikel aus der Luft absorbiert und neutralisiert. Die Abluft wird durch den Aktivkohlefilter geleitet, bevor sie aus dem Anbauraum abgeführt wird, um Gerüche zu eliminieren. Aktivkohlefilter sollten regelmäßig gewartet und gegebenenfalls ausgetauscht werden, um eine effektive Geruchskontrolle zu gewährleisten.
- Zuluft: Zuluft ist wichtig, um frische Luft in den Anbauraum zu bringen und den Sauerstoffgehalt zu erhöhen. Zuluftventilatoren saugen Luft von außen an und führen sie in den Anbauraum, wo sie die Luftzirkulation verbessern und die CO2-Versorgung der Pflanzen unterstützen. Die Zuluft sollte idealerweise gefiltert werden, um das Eindringen von Schädlingen und Krankheiten zu verhindern. Das Ganze geht aber auch ohne extra Lüfter, da die Abluft meistens schon stark genug ist.
- Umluft: Umluftventilatoren sind wichtig, um die Luft im Anbauraum gleichmäßig zu verteilen und Hotspots zu vermeiden. Sie helfen auch, die Luftfeuchtigkeit zu regulieren und das Risiko von Schimmelbildung zu verringern. Umluftventilatoren sollten so positioniert werden, dass sie eine sanfte Luftbewegung um die Pflanzen herum erzeugen, ohne sie direkt anzublasen. Hier hat aber auch jeder eine andere Meinung, da eine direkte Belüftung die Pflanze zusätzlich stärken kann, dadurch muss sie nämlich einen starken Hauptstamm ausbilden, um dem Wind standzuhalten. Du wirst deinen Weg schon finden.
- Luftentfeuchter: Luftentfeuchter sind Geräte, die überschüssige Feuchtigkeit aus der Luft entfernen und die Luftfeuchtigkeit im Anbauraum regulieren. Zu hohe Luftfeuchtigkeit kann zu Schimmel- und Schädlingsproblemen führen, während zu niedrige Luftfeuchtigkeit das Wachstum und die Gesundheit der Pflanzen beeinträchtigen kann. Luftentfeuchter helfen, ein optimales Feuchtigkeitsniveau aufrechtzuerhalten und das Risiko von Feuchtigkeitsproblemen zu minimieren. Sie brauchen natürlich auch sehr viel Strom. Versuch es erstmal ohne Luftentfeuchter und kaufe ggf. einen nach, wenn du ihn benötigst.
- Heizmatte: Heizmatten sind Geräte, die unter die Töpfe oder Anzuchtschalen platziert werden, um die Bodentemperatur zu erhöhen und das Wurzelwachstum zu fördern. Sie sind besonders nützlich während der Keimung und frühen Wachstumsphasen, wenn die Umgebungstemperatur möglicherweise nicht ausreichend ist, um optimales Wachstum zu unterstützen. Heizmatten können auch verwendet werden, um die Temperatur im Anbauraum insgesamt zu erhöhen, wenn es zu kühl ist für die Pflanzen, außerdem hat doch jeder gern warme Füße. Du brauchst aber nicht unbedingt eine Heizmatte, wie bei den Entfeuchtern erhöhen sie die Stromkosten massiv, teste es erstmal ohne und kaufe sie ggf. nach.
Die Dimensionierung deiner Lüftung kannst du folgendermaßen berechnen:
Zuerst berechnen wir unser Gesamtvolumen (Rg)
Volumen deiner Box (m³) R = Länge * Breite * Höhe
Aktivkohlefaktor A (m³): R * 0.35
Gesamtraumvolumen (m³): Rg = R + A = R + R*0.35
Beispiel für eine 100cm x 100cm Box mit 2m Höhe:
R = 1 * 1 * 2 = 2m³
Rg = 2 + 2 * 0.35= 2 + 0.7 = 2.7 m³;
Jetzt haben wir unser Gesamtraumvolumen. Empfohlen wird, dass du das Volumen alle 3 Minuten austauschst, in der Praxis ist dies aber nicht immer nötig. Taste dich am besten heran und experimentiere selbst wie oft du die Luft tauschen musst. Entscheidende Faktoren hierfür sind Temperatur und Feuchtigkeit, wenn wir von 3 Minuten ausgehen musst du die Luft zwanzigmal in der Stunde austauschen:
T = 60 Min. / 3 Min. = 20
Jetzt kannst du die benötigte Luftleistung ausrechen:
Leistung L = Rg * T * 2 = 2.7 * 20 * 2 = 108 m³/h
Zur Sicherheit solltest du das Ergebnis verdoppeln, denn die gezeigte Formel ist stark vereinfacht und berücksichtigt nicht die Länge des Abluftschlauchs und dessen Windungen, Zuluft, generelles Raumklima, etc.
Es entscheidet aber nicht nur das Volumen deiner Box über die Lüfterleistung, du solltest auch die Abwärme deines Leuchtmittels mit einbeziehen. Als vereinfachte Faustregel kannst du hierfür die Leistung deines Leuchtmittels mit 1.15 multiplizieren, haben wir also in unserem Beispiel eine LED mit 300W, sollten wir eine Lüfterleistung von mindestens 300*1.15 = 345m³/h haben, damit ist der benötigte Luftaustausch aufgrund des Raumvolumens (108m3/h) auch locker gedeckt.
Falls dein Hersteller die Lüfterleistung nur in CFM angibt, kannst du sie leicht umrechnen:
1 m³/h = 0,589CFM oder 1 CFM = 1,699m³/h.
Für unser Beispiel würde das heißen:
345m³/h * 0,589 = 203 CFM
Aber keine Sorge, die meisten modernen Lüftungssysteme sind regelbar und passen sich teilweise sogar automatisch an das Klima in der Box an (Spiderfarmer, PrimaKlima TC, usw.). Solche Systeme kannst du einfach etwas überdimensionieren, den Rest macht das System für dich. Hast du jedoch Spaß an dem Gesamtprozess, kannst du auch alles manuell steuern.
Grow Technik
Cannabispflanzen benötigen unterschiedliche Lichtzyklen während ihres Wachstums- und Blühzyklus. Eine Zeitschaltuhr oder ein Growcontroller ermöglichen es, das Licht automatisch zu steuern und die richtigen Lichtzyklen für das jeweilige Stadium der Pflanzen zu gewährleisten. Ein Growcontroller kann zusätzlich Temperatur und Luftfeuchtigkeit überwachen und entsprechende Geräte wie Heizungen, Lüfter oder Luftbefeuchter steuern.
Werkzeuge
Während des Grows benötigst du diverse Werkzeuge, die du dir zulegen solltest:
- Trimmscheren: Trimmscheren sind wichtig, um die Pflanzen während des Wachstumsprozesses zu beschneiden und später für die Ernte.
- Lupe oder Mikroskop: Eine Lupe oder ein Mikroskop sind hilfreich, um die Trichome auf den Blüten zu untersuchen und den optimalen Erntezeitpunkt zu bestimmen.
- Handschuhe: Du wirst definitiv Handschuhe benötigen. Deine Damen werden im Idealfall extrem klebrig sein, ich empfehle hier Einweghandschuhe.
Messen & dosieren
- pH- und EC-Messgeräte: Um sicherzustellen, dass deine Pflanzen die richtige Nährstoffaufnahme haben, benötigst du pH- und EC-Messgeräte, um den pH-Wert und die elektrische Leitfähigkeit des Bodens oder der Nährstofflösung zu überwachen.
- Thermometer und Hygrometer: Diese Werkzeuge helfen dabei, die Temperatur und Luftfeuchtigkeit im Anbauraum zu überwachen.
- Pipetten, Spritzen, Messbecher: Du brauchst natürlich auch etwas, um verschiedenste Hilfsmittel oder Dünger zu dosieren.
Bewässerung
Bei der Bewässerung kannst du klassisch auf die Gießkanne oder den Messbecher setzen (meine Empfehlung am Anfang), du kannst dir aber auch eine Bewässerungsanlage zulegen:
- AutoPot: Das ist ein automatisiertes Bewässerungssystem. Das System besteht aus speziellen Töpfen oder Behältern, die mit einem Reservoir für Wasser verbunden sind. Es reguliert den Wasserfluss in die Töpfe, wobei die Pflanzen durch Kapillarkraft das Wasser nach Bedarf aufnehmen. AutoPot-Systeme sind einfach zu installieren und erfordern keine Stromversorgung oder komplexe Steuerungseinheiten.
- Blumat: Ist ein automatisches Bewässerungssystem, das auf einem kapillaren Prinzip basiert. Das System besteht aus Tonkegeln, die mit einem Wasserspeicher verbunden sind und in den Boden nahe den Wurzeln der Pflanzen eingegraben werden. Die Tonkegel enthalten eine Keramikkappe, die Feuchtigkeit aufnimmt und Wasser abgibt, wenn der Boden trocken wird. Durch den Kapillareffekt wird das Wasser direkt zu den Wurzeln der Pflanzen transportiert, wodurch eine effiziente Bewässerung gewährleistet wird.
- Tröpfchenbewässerung: Bei dieser Methode werden Tropfer oder Mikrobewässerungssysteme verwendet, um Wasser direkt an die Wurzelzone der Pflanzen abzugeben. Tröpfchenbewässerung spart Wasser, minimiert den Wasserverlust durch Verdunstung und fördert eine effiziente Wassernutzung durch die Pflanzen.
- Computergesteuerte Bewässerungssysteme: Diese Systeme können automatisch gesteuert werden und ermöglichen eine präzise Dosierung von Wasser und Nährstoffen basierend auf vordefinierten Parametern wie Bodenfeuchtigkeit, Temperatur und Tageszeit. Sie können Tropfbewässerung, Sprühbewässerung oder andere Methoden verwenden und bieten eine effiziente Möglichkeit, die Bewässerung zu automatisieren und den Wasserbedarf der Pflanzen zu optimieren.
Dünger / Nährstoffe
Hier gibt es so viele Meinungen wie Menschen, schau einfach im Forum und finde deinen Weg, es gibt hier einige User und Guides, die dir bei der Entscheidung helfen können!
Sonstiges
Dieser Guide umfasst natürlich nicht alles, was du noch so brauchen könntest wie zum Beispiel Befestigungsmaterial, was meistens schon mit der LED kommt oder alles für die Aufzucht von Jungpflanzen oder Stecklingen.
Wo bekomme ich Samen / Stecklinge her?
Die Samen oder Stecklinge kannst du in einem Club kaufen, der bei dir in der Nähe ist, außerdem gibt es auf Cannalink eine Liste mit vielen Shops:
https://cannalink.de/
Vorschläge für Sets:
Hier sind einige beispielhafte Set-Zusammenstellungen, die so funktionieren. Es geht hierbei nicht um den Hersteller, den kannst du frei wählen, es geht eher um die Dimensionierung (wie bei einem PC). Es gibt auch ein paar Shops, die solche Sets direkt anbieten, es gibt Produkte in verschiedenen Preisklassen, so wie überall:
3 Pflanzen 80x80 - 100x100
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3 Pflanzen 80x80 - 100x100
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- Box: Ferna Home Growtent / HOMEbox Ambient Q 100 / HOMEbox Ambient Q 100+
- Beleuchtung: Spider Farmer SE3000 / hortiOne 420 / SANlight EVO 100 / Mars Hydro FC 1500-EVO
- Abluft: Prima Klima 125 WHSP-2 / Spider Farmer 4″ Lüftungsset / Spider Farmer 4″ Growset / Prima Klima PK100EC-TC
- Aktivkohlefilter: Falls nicht im Lüftungsset: Prima Klima für 440 m³/h, Anschlussgröße beachten!
- Umluft: Fertraso Clipfan Ø 15 cm / Honeywell Turboforce
- Bewässerung: Hand / Drucksprüher / Blumat
Kleinere fertige Sets:
-Mars Hydro TS1000 (80×80)
-Spider Farmer SF1000D (60×60)
6 Pflanzen 120x120
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6 Pflanzen 120x120
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- Box: Ferna Home Growtent / HOMEbox Ambient Q 120 / HOMEbox Ambient Q 120+ /
- Beleuchtung: Spider Farmer SE5000 / hortiOne 600 / SANlight EVO 120 Set / Mars Hydro FC 4800-EVO LED
- Abluft: Spider Farmer 6″ Growset / Spider Farmer 6″ Lüftungsset / Prima Klima PK125-WHSP-3 / Prima Klima PK125EC-TC
- Aktivkohlefilter: Falls nicht im Lüftungsset: Prima Klima für 460 - 700 m³/h, Anschlussgröße beachten!
- Umluft: Honeywell Turboforce / Secret Jardin Monkey Ventilator / Taifun Boxventilator
- Bewässerung: Hand / Drucksprüher / Blumat
Fertige Sets:
-Lumatek Zeus Pro LED (120×120)
9 Pflanzen 150x150
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9 Pflanzen 150x150
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- Box: Garden Highpro Ecopro 150 / HOMEbox Ambient Q 150+ / Secret Jardin Dark Room 150
- Beleuchtung: Spider Farmer SE7000 / hortiOne 600 / Mars Hydro FC 4800-EVO oder FC 6500-EVO / SANlight 150 Set
- Abluft: Spider Farmer 6″ Lüftungsset / Prima Klima PK160-TC AC
- Aktivkohlefilter: Falls nicht im Lüftungsset: Prima Klima für 800 m³/h, Anschlussgröße beachten!
- Umluft: Honeywell Turboforce / Secret Jardin Monkey Ventilator / Taifun Boxventilator
- Bewässerung: Hand / Drucksprüher / Blumat